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Ratgeber: FPV Akkus

2025-10-16 10:55:00 / RCTech / Kommentare 0

Allgemeine Grundlagen

1. Welcher Akku ist der richtige für meine FPV-Drohne?
2. Was bedeutet 4S, 6S usw.?
3. Was ist der Unterschied zwischen LiPo- und Li-Ion-Akkus bei FPV?
4. Wie viel mAh brauche ich für eine bestimmte Flugzeit?
5. Kann ich denselben Akku für verschiedene Drohnen verwenden?

Technik und Leistung

6. Was bedeutet der C-Wert wirklich und wie wähle ich ihn aus?
7. Wie berechne ich den maximalen Stromverbrauch meiner Drohne?
8. Warum brechen meine Akkus unter Last stark ein (Voltage Sag)?

Laden, Lagern & Pflege

9. Wie lade ich FPV-Akkus richtig (Balancer, Ladeströme, Storage)?
10. Wie lagere ich LiPos sicher (Spannung, Temperatur, Ort)?
11. Wie oft sollte ich Akkus balancen?
12. Woran erkenne ich, dass ein Akku gealtert oder beschädigt ist?
13. Wie entsorge ich defekte LiPos richtig?

Betrieb & Sicherheit

14. Wie tief darf ich einen LiPo entladen (Cutoff-Spannung)?
15. Was ist ein LiPo-Alarm oder Low-Voltage-Warner, und brauche ich das?
16. Wie gefährlich ist ein aufgeblähter Akku wirklich?
17. Was passiert, wenn ich einen Akku zu stark entlade oder überlade?
18. Wie lagere oder transportiere ich Akkus sicher (z. B. im Auto, Rucksack)?


1. Welcher Akku ist der richtige für meine FPV-Drohne?

Der richtige Akku für deine FPV-Drohne hängt von deinem Setup und deinem Flugstil ab. Grundsätzlich bezeichnet die Zahl vor dem „S“ (z. B. 4S, 6S) die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen – je mehr Zellen, desto höher die Spannung und Leistung. 4S-Akkus (14,8 V) sind ideal für Einsteiger und klassische Freestyle-Drohnen, während 6S-Akkus (22,2 V) mehr Effizienz und Power bieten, aber teurere Komponenten erfordern. Die Kapazität in mAh bestimmt die Flugzeit, während das C-Rating angibt, wie viel Strom der Akku liefern kann. Wähle also den Akku so, dass Spannung, Gewicht und Leistungsbedarf deiner Drohne optimal ausbalanciert.

Vergleich der Spannung:

Merkmal 4S (14,8 V) 6S (22,2 V)
Beliebt bei Einsteiger, ältere Builds, 3–5′ Freestyle Moderne Builds, Racer, Effizienz-Fans
Stromfluss Höherer Strom bei gleicher Leistung Geringerer Strom → weniger Wärmeentwicklung
ESC & Motoren Müssen für 4S ausgelegt sein Müssen 6S-tauglich sein
Fluggefühl „Weicher“, gutmütig Direkter, kraftvoller, effizienter
Kosten Günstiger Etwas teurer (Akku + Komponenten)

Vergleich der Kapazitäten:

Typischer Einsatz Kapazität Flugzeit (ca.) Beispiel
5′ Freestyle 1300–1550 mAh 3–5 min 6S 1500 mAh
Long Range 2200–4000 mAh 10–25 min 6S 3000 mAh Li-Ion
Cinewhoop 850–1100 mAh 3–4 min 6S 1000 mAh
Tinywhoop / Toothpick 300–650 mAh 2–4 min 2S 450 mAh

2. Was bedeutet 4S, 6S usw.?

Die Bezeichnung 4S, 6S usw. gibt an, wie viele Zellen ein LiPo-Akku in Reihe geschaltet hat. Jede Zelle besitzt eine Nennspannung von 3,7 Volt. Ein 4S-Akku besteht also aus vier Zellen mit insgesamt 14,8 Volt, ein 6S-Akku aus sechs Zellen mit 22,2 Volt. Je mehr Zellen ein Akku hat, desto höher ist die Spannung und damit auch die mögliche Leistung der Drohne. Allerdings müssen Motoren und ESCs für die entsprechende Spannung ausgelegt sein, da sonst Schäden entstehen können.

Übersicht der Spannungen bei FPV-Akkus:

Bezeichnung Anzahl Zellen Nennspannung Voll geladen Entladen (ca.)
1S 1 3,7 V 4,2 V 3,3 V
2S 2 7,4 V 8,4 V 6,6 V
3S 3 11,1 V 12,6 V 9,9 V
4S 4 14,8 V 16,8 V 13,2 V
6S 6 22,2 V 25,2 V 19,8 V

Mehr Zellen = höhere Spannung → mehr Leistung, weniger Stromfluss bei gleicher Power.
Das beeinflusst, welche Motoren und ESCs du verwenden kannst.
Beispiel:
• Ein 4S-Setup braucht Motoren mit höherem KV-Wert (z. B. 2400–2700 KV).
• Ein 6S-Setup nutzt Motoren mit niedrigerem KV-Wert (z. B. 1600–1900 KV).
Beide Varianten können gleich schnell und stark sein – sie erreichen die Leistung nur auf unterschiedliche Weise.


3. Was ist der Unterschied zwischen LiPo- und Li-Ion-Akkus bei FPV?

LiPo- und Li-Ion-Akkus unterscheiden sich vor allem in Leistung und Einsatzbereich bei FPV-Drohnen. LiPo-Akkus bieten sehr hohe Entladeraten und sind damit ideal für kurze, leistungsstarke Flüge wie Freestyle oder Racing. Sie sind leicht, flexibel in der Form und liefern sofort viel Strom, benötigen aber sorgfältige Lagerung und sind empfindlich gegenüber Tiefentladung. Li-Ion-Akkus haben eine höhere Energiedichte, sind dadurch schwerer, liefern aber über längere Zeit konstante Leistung. Sie eignen sich besonders für Long-Range- oder Cinewhoop-Flüge, bei denen Ausdauer wichtiger ist als maximale Leistung, können aber die hohen Ströme eines aggressiven Freestyle-Flugs nicht zuverlässig liefern.


4. Wie viel mAh brauche ich für eine bestimmte Flugzeit?

Grundformel

Kapazität (mAh) = Durchschnittlicher Strom (A) × Flugzeit (h) × 1000

  • Durchschnittlicher Strom (A): wie viel Strom deine Drohne im Flug zieht (kannst du über OSD oder ESC-Logs messen)
  • Flugzeit (h): gewünschte Flugzeit in Stunden (z. B. 5 min = 0,083 h)
  • 1000: Umrechnung von Ah → mAh

Beispielrechnung

  • Durchschnittlicher Strom: 40 A
  • Gewünschte Flugzeit: 5 min → 5 ÷ 60 = 0,083 h

Kapazität = 40 × 0,083 × 1000 ≈ 3320 mAh

Du würdest also theoretisch einen Akku mit ca. 3300 mAh benötigen.
Realistisch rechnet man 10–20 % Reserve ein, um Tiefentladung zu vermeiden → ca. 3600–4000 mAh.

Praktische Tipps

  • FPV-Drohnen ziehen Spitzenströme; durchschnittlicher Strom ist daher meist 50–70 % der Maximalbelastung
  • Größere Akkus → längere Flugzeit, aber mehr Gewicht → geringere Agilität
  • Für Freestyle 5″: meist 1300–1550 mAh 6S
  • Für Long Range: oft 2200–4000 mAh Li-Ion oder LiPo

5. Kann ich denselben Akku für verschiedene Drohnen verwenden?

Grundsätzlich kann ein Akku für verschiedene Drohnen verwendet werden, solange Spannung, Stromstärke und Stecker kompatibel sind. Die Zellzahl (S) muss zu den Motoren und ESCs der jeweiligen Drohne passen, da zu hohe Spannung die Elektronik beschädigen kann. Auch die Kapazität sollte zum Gewicht und Stromverbrauch der Drohne passen, sonst verändert sich Flugverhalten und Flugzeit stark. Außerdem muss der Akku mechanisch in das Drohnengehäuse passen und sicher befestigt werden. Praktisch bedeutet das: Ein Akku kann theoretisch für mehrere Drohnen genutzt werden, aber nur, wenn alle technischen Anforderungen erfüllt sind.


6. Was bedeutet der C-Wert wirklich und wie wähle ich ihn aus?

Der C-Wert eines LiPo-Akkus gibt an, wie viel Strom der Akku sicher liefern kann, ohne Schaden zu nehmen. Er wird als Vielfaches der Kapazität angegeben, zum Beispiel 100C bei einem 1300 mAh-Akku bedeutet, dass er theoretisch 130 A liefern kann (1300 mAh × 100 ÷ 1000). Für die Auswahl des richtigen C-Werts sollte man den maximalen Stromverbrauch der Drohne kennen: Der Akku muss mindestens so viel Strom liefern können wie der Copter im Spitzenbetrieb zieht. Ein zu niedriger C-Wert kann zu Überhitzung, Spannungseinbruch oder Schäden an Akku und ESC führen, während ein zu hoher C-Wert zwar unproblematisch, aber meist unnötig teuer ist. Praktisch gilt: Für Freestyle- und Racing-Drohnen werden oft 80–150C oder mehr empfohlen, für ruhigere Long-Range-Flüge reichen 40–70C aus.


7. Wie berechne ich den maximalen Stromverbrauch meiner Drohne?

Den maximalen Stromverbrauch einer Drohne kann man entweder berechnen oder direkt messen. Theoretisch lässt er sich aus den Motordaten ableiten: Jeder Motor hat Angaben zum maximalen Strom bei bestimmter Spannung und Propellergröße. Multipliziert man diesen Wert mit der Anzahl der Motoren, erhält man den Spitzenstrom der Drohne. Genauere Werte liefert eine Messung mit einem Wattmeter oder Power-Meter: Dabei wird die Drohne zwischen Akku und ESC geschaltet, die Motoren unter typischer Fluglast betrieben und Strom sowie Spannung abgelesen. Für die Auswahl des Akkus oder C-Werts sollte man den Spitzenstrom verwenden, für die Berechnung der Flugzeit eher den durchschnittlichen Strom während des normalen Fluges. Fehlen genaue Messwerte, kann man als Faustregel den maximalen Strom approximieren, indem man die Propellergröße, die Anzahl der Motoren und einen Faktor für den Stromverbrauch multipliziert.

Berechnung über Motordaten

Jeder Motor hat Herstellerangaben wie Max. Strom bei bestimmtem KV-Wert und Propellergröße.

  • Beispiel: Motor zieht 30 A bei 6×4 Propeller auf 6S
  • Bei 4 Motoren: 30 A × 4 = 120 A

Hinweis: Herstellerangaben sind oft Spitzenwerte – die tatsächliche Last im Flug ist meist niedriger.

Direkte Messung

Am genauesten ist die Messung mit einem Power-Meter / Wattmeter:

  1. Verbinde Drohne zwischen Akku und ESC
  2. Starte die Motoren unter typischer Fluglast (Gas bis Vollanschlag)
  3. Lese Strom (A) und Spannung (V) ab
  • Durchschnittlicher Strom für Flugzeitberechnung: Mittelwert über 20–30 s normalen Flug
  • Maximaler Strom für Akku-/ESC-Auswahl: Spitzenwert unter Volllast

8. Warum brechen meine Akkus unter Last stark ein (Voltage Sag)?

Ein starker Spannungseinbruch (Voltage Sag) unter Last tritt auf, wenn ein Akku nicht genug Strom liefern kann, um die Anforderungen der Drohne zu erfüllen. Dies passiert häufig, wenn der C-Wert zu niedrig ist, die Akkukapazität im Verhältnis zum Stromverbrauch zu klein oder der Akku bereits gealtert oder teilweise entladen ist. Auch hohe Temperaturen oder lose Kontakte können den Innenwiderstand erhöhen und den Spannungseinbruch verstärken. Das Ergebnis ist eine spürbare Leistungsminderung, schwächeres Ansprechverhalten der Motoren und im schlimmsten Fall kann die Drohne instabil werden. Um Voltage Sag zu reduzieren, sollte man einen Akku mit ausreichendem C-Wert, passender Kapazität und gutem Zustand wählen sowie für feste Verbindungen und korrekte Lagerung sorgen.


9. Wie lade ich FPV-Akkus richtig (Balancer, Ladeströme, Storage)?

Das richtige Laden von FPV-Akkus ist entscheidend für ihre Leistung, Lebensdauer und vor allem die Sicherheit. FPV-Akkus bestehen aus mehreren Zellen, die jeweils die gleiche Spannung haben sollten. Ein Balancer am Ladegerät sorgt dafür, dass beim Laden keine Zelle über- oder unterladen wird, was Schäden und Leistungseinbußen verhindert. Der Ladestrom sollte an die Kapazität des Akkus angepasst werden: Eine gängige Faustregel für LiPo-Akkus ist 1C bis 2C, das bedeutet, dass der Strom dem 1- bis 2-fachen Wert der Kapazität in Ah entspricht. Höhere Ströme verkürzen zwar die Ladezeit, belasten die Zellen aber stärker, während Li-Ion-Akkus meist langsamer, mit etwa 0,5C bis 1C, geladen werden.

Für die Lagerung ist die sogenannte Storage-Spannung von etwa 3,8 V pro Zelle optimal. Akkus sollten niemals vollgeladen oder komplett entladen über längere Zeit gelagert werden, da dies die Lebensdauer stark reduziert. Viele Ladegeräte bieten dafür einen speziellen Storage-Modus an. Zusätzlich ist es wichtig, Akkus auf feuerfester Unterlage zu laden, sie nicht unbeaufsichtigt zu lassen und regelmäßig Zustand, Spannung und Temperatur zu kontrollieren. Mechanische Beschädigungen und extreme Temperaturen sollten ebenso vermieden werden. Wer diese Regeln beachtet, sorgt dafür, dass seine FPV-Akkus lange leistungsfähig bleiben und das Fliegen sicher bleibt.

Richtiger Ladestrom

  • Faustregel LiPo: 1C–2C, d. h. Strom = Kapazität in Ah × 1–2
    • Beispiel: 1500 mAh Akku → 1,5–3 A Ladestrom
  • Höhere Ströme verkürzen die Ladezeit, belasten die Zellen aber stärker
  • Li-Ion-Akkus werden in der Regel noch langsamer geladen (0,5C–1C)

3. Storage-Spannung

  • Lagere Akkus immer bei ca. 3,8 V/Zelle
  • Voll geladene oder vollständig entladene Akkus über längere Zeit zu lagern, reduziert die Lebensdauer stark
  • Für längere Pausen eignet sich der „Storage“-Modus vieler Ladegeräte

10. Wie lagere ich LiPos sicher (Spannung, Temperatur, Ort)?

LiPo-Akkus sollten immer sorgfältig gelagert werden, um Sicherheit und Lebensdauer zu gewährleisten. Der wichtigste Punkt ist die richtige Spannung: Akkus sollten bei etwa 3,8 V pro Zelle gelagert werden, der sogenannte Storage- oder Lagerspannungsmodus. Voll geladene oder komplett entladene Akkus über längere Zeit zu lagern, kann die Zellen dauerhaft schädigen. Auch die Temperatur spielt eine große Rolle: Idealerweise lagert man Akkus bei Raumtemperatur, kühl, aber nicht in frostigen Bedingungen, und niemals in direkter Sonne oder in der Nähe von Wärmequellen.

Der Lagerort sollte trocken, gut belüftet und feuerfest sein, zum Beispiel in einem LiPo-Safe-Beutel oder Metallbehälter. Außerdem sollten Akkus mechanisch geschützt aufbewahrt werden, ohne dass Stecker, Kabel oder Gehäuse beschädigt werden können. Wer diese Regeln beachtet, minimiert das Risiko von Schäden oder Bränden und verlängert gleichzeitig die Lebensdauer seiner FPV-Akkus deutlich.


11. Wie oft sollte ich Akkus balancen?

LiPo- und Li-Ion-Akkus solltest du immer beim Laden balancen, also bei jedem Ladevorgang, bei dem die Zellen wieder auf gleiche Spannung gebracht werden. Besonders wichtig ist das nach intensiven Flügen oder wenn du die Akkus stark belastet hast, da sich die Zellen unterschiedlich entladen können. Ein regelmäßiges Balancen sorgt dafür, dass keine Zelle über- oder unterladen wird, was die Lebensdauer verlängert und das Risiko von Spannungseinbrüchen oder Schäden reduziert.

Für die Lagerung solltest du ebenfalls vorher den Storage-Modus mit Balancing verwenden, um alle Zellen auf die optimale Lagervoltzahl zu bringen. Kurz gesagt: Jedes Mal laden = balancen, Lagerung = balancen, so bleibst du auf der sicheren Seite.


12. Woran erkenne ich, dass ein Akku gealtert oder beschädigt ist?

Ein gealterter oder beschädigter FPV-Akku zeigt sich durch mehrere typische Anzeichen. Dazu gehören sichtbare Veränderungen wie aufgeblähte oder verformte Zellen, beschädigte Gehäuse oder auslaufende Flüssigkeit. Auch die Leistung kann abnehmen: Der Akku liefert weniger Strom als gewohnt, die Spannung fällt unter Last stark ab (starker Voltage Sag), und die Flugzeit verkürzt sich deutlich.

Weitere Hinweise sind ungewöhnliche Geräusche oder Hitzeentwicklung während des Ladens oder Fliegens sowie ein ungenauer Balancer, der einzelne Zellen nicht richtig ausgleicht. Wenn mehrere dieser Anzeichen auftreten, sollte der Akku nicht mehr genutzt werden, da er Sicherheitsrisiken wie Überhitzung oder Brand birgt.


13. Wie entsorge ich defekte LiPos richtig?

Defekte oder gealterte LiPo-Akkus dürfen nicht einfach in den Hausmüll oder in den normalen Recycling-Behälter. Sie enthalten giftige Chemikalien und können bei falscher Behandlung Brand oder Explosion verursachen. Die richtige Entsorgung läuft in mehreren Schritten:

  1. Entladen: Entlade den Akku vollständig, idealerweise über ein spezielles LiPo-Entladegerät oder in einem feuerfesten Behälter, z. B. Sand oder Salzlösung.
  2. Isolieren: Klebe die Pole mit Isolierband ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
  3. Sammeln: Bewahre defekte Akkus in einem nicht brennbaren Behälter auf, bis sie abgegeben werden.
  4. Entsorgung: Bringe den Akku zu einer offiziellen Sammelstelle, zum Beispiel dem örtlichen Recyclinghof oder einem Fachhandel für Modellbau, die LiPo-Akkus annehmen.

14. Wie tief darf ich einen LiPo entladen (Cutoff-Spannung)?

Die Cutoff-Spannung eines LiPo-Akkus gibt an, wie weit eine Zelle entladen werden darf, ohne sie dauerhaft zu beschädigen. Für FPV-LiPos gilt allgemein: nicht unter 3,3 V pro Zelle gehen, besser ist ein Sicherheitsbereich von 3,5 V pro Zelle. Bei stärkeren Entladungen sinkt die Lebensdauer drastisch, und die Zellen können sich aufblähen oder sogar ausfallen.

Viele Flight-Controller oder ESCs bieten daher einen Low-Voltage-Cutoff, der die Motoren abschaltet, bevor die Spannung kritisch niedrig wird. Für langfristige Lagerung sollte der Akku sogar nur auf ca. 3,8 V pro Zelle entladen werden (Storage-Spannung).

Kurz gesagt: 3,3–3,5 V pro Zelle als Minimum im Flug, 3,8 V pro Zelle für Lagerung.


15. Was ist ein LiPo-Alarm oder Low-Voltage-Warner, und brauche ich das?

Ein LiPo-Alarm oder Low-Voltage-Warner ist ein kleines Gerät oder eine Funktion im Flight-Controller, das dich warnt, sobald die Spannung einer oder mehrerer Zellen deines LiPo-Akkus unter einen kritischen Wert fällt. Typischerweise ertönt ein akustisches Signal oder ein Piepton, sodass du rechtzeitig den Flug beenden kannst, bevor die Zellen zu tief entladen werden.

Das ist besonders wichtig, weil zu tiefe Entladung (unter ~3,3 V/Zelle) die Akkus dauerhaft schädigt, die Lebensdauer stark reduziert und sogar Sicherheitsrisiken wie Aufblähen oder Brand entstehen können. Gerade bei FPV-Flügen, bei denen du oft den Überblick über die genaue Spannung verlierst, ist ein Low-Voltage-Warner sehr sinnvoll. Viele moderne Flight-Controller haben diese Funktion bereits integriert, sodass ein separates Gerät nicht zwingend nötig ist, aber es bietet zusätzlichen Schutz und sorgt dafür, dass du deine LiPos sicher und langlebig nutzt.


16. Wie gefährlich ist ein aufgeblähter Akku wirklich?

Ein aufgeblähter LiPo-Akku ist sehr gefährlich und sollte auf keinen Fall weiter genutzt werden. Das Aufblähen entsteht durch Gasbildung im Inneren der Zellen, meist durch Überladung, Tiefentladung, hohe Temperaturen oder Alterung. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die chemische Stabilität des Akkus stark beeinträchtigt ist.

Die Risiken:

  • Brand oder Explosion: Schon kleine mechanische Belastungen, Kurzschlüsse oder Funken können einen Brand auslösen.
  • Giftige Dämpfe: Beim Aufplatzen können die Elektrolyte gesundheitsschädlich sein.
  • Beschädigung der Drohne: Ein geplatzter Akku kann die Elektronik oder das Gehäuse zerstören.

Sicherheitsregeln:

  • Nicht mehr laden oder fliegen
  • Akku in einem feuerfesten Behälter aufbewahren
  • Fachgerecht entsorgen, z. B. beim Recyclinghof oder Händler
  • Niemals versuchen, den Akku zu „reparieren“

17. Was passiert, wenn ich einen Akku zu stark entlade oder überlade?

Wenn ein LiPo- oder Li-Ion-Akku zu stark entladen oder überladen wird, können schwere Schäden und Sicherheitsrisiken entstehen.

  • Zu starke Entladung: Sinkt die Zellspannung unter etwa 3,3 V, nimmt die chemische Stabilität ab. Folgen können sein: Aufblähen, dauerhafter Kapazitätsverlust, Spannungseinbrüche und im schlimmsten Fall Ausfall der Zellen. Tiefentladung verkürzt die Lebensdauer erheblich und kann dazu führen, dass der Akku nicht mehr sicher geladen werden kann.
  • Überladung: Überschreitet die Spannung einer Zelle 4,2 V, entstehen Gase im Inneren, die die Zellen aufblähen lassen und die Elektrolyte destabilisieren. Dies kann sofort zu Brand oder Explosion führen, besonders wenn der Akku währenddessen belastet wird.

Praxis: Flight-Controller, Ladesysteme und Low-Voltage-Warner sind dafür da, Überladung und Tiefentladung zu verhindern. Wer diese Sicherheitsmaßnahmen ignoriert, riskiert Brand, Zerstörung der Drohne und persönliche Verletzungen. Sicherheit beim Umgang mit LiPos hat immer oberste Priorität.


18. Wie lagere oder transportiere ich Akkus sicher (z. B. im Auto, Rucksack)?

Beim Lagern und Transportieren von FPV-Akkus ist Sicherheit das Wichtigste, da LiPo- und Li-Ion-Akkus bei Beschädigung, Kurzschluss oder Überhitzung Feuer fangen können.

Transport

  • Immer in feuerfesten Behältern oder LiPo-Safe-Beuteln transportieren. Z. B. TBS Lipo Bag
  • Akkus mechanisch schützen, Kabel und Stecker nicht beschädigen.
  • Im Auto nicht direkter Sonneneinstrahlung oder Hitze aussetzen; heiße Innenräume erhöhen das Risiko eines Spannungseinbruchs oder Brandes.
  • Lose Akkus nicht einfach in Taschen oder Rucksäcken mit Metallgegenständen transportieren, da Kurzschlüsse entstehen können.

Lagerung

  • Akkus bei raumtemperatur lagern, trocken und gut belüftet.
  • Idealerweise auf Storage-Spannung (~3,8 V/Zelle) bringen.
  • Auf feuerfester Unterlage oder in speziellen LiPo-Safe-Behältern lagern.
  • Voll geladene oder komplett entladene Akkus nicht über längere Zeit lagern, um Alterung und Schäden zu vermeiden.

Tipp: Immer einzelne Akkus voneinander trennen, keine beschädigten oder aufgeblähten Akkus lagern oder transportieren, und Kabelkontakte mit Isolierband schützen. So minimierst du das Risiko von Bränden oder Kurzschlüssen unterwegs.