Drohnen und Multicopter erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Gefahr, die von solchen Flugobjekten ausgeht, wird jedoch häufig unterschätzt. Nicht nur Anfängern passieren immer wieder Unfälle mit Drohnen, da das Gefahrenpotenzial, das von FPV Racern ausgehen kann, unterschätzt wird. Im Fall des Falles springt die private Haftpflichtversicherung nur selten ein. Manche Haftpflichtpolicen enthalten zwar gegen Aufpreis eine "Drohnen-Klausel", diese gilt jedoch nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen. Wir zeigen dir, wie man sich am besten gegen Unfälle mit Quadrocopter & Co. absichert.

Versicherungspflicht für Drohnen-Flieger

Bevor der unbeschwerte Spaß mit dem FPV Kopter beginnen kann, gehört eine passende Drohnen-Versicherung zur grundlegenden Voraussetzung eines Modellhalters. Nicht ohne Grund wird auf Drohnen-Flugsportveranstaltungen vor der Teilnahme die Vorlage eines Nachweises über eine Drohnen-Versicherung verlangt. Schließlich ist ein Absturz allein schon durch technische Fehler möglich - da kann man sich vorher nicht mit "Das kann doch nicht so schwer sein - ich kann das doch!" herausreden. Vielleicht hast du schon einmal einen Absturz oder eine Kollision eines FPV Racers selbst miterlebt, dann weißt du bestimmt auch, wie wichtig eine gute Drohnen-Versicherung ist. Du haftest persönlich für alle Schäden, die durch den Flug deines Kopters hervorgerufen werden.

Dir ist sicher bekannt, dass du gemäß der deutschen Drohnenverordnung eine Aufstiegserlaubnis benötigst, wenn dein Fluggerät eine Masse von über fünf Kilogramm übersteigt. Außerdem setzt der Aufstieg von Modellflugobjekten (dazu gehören auch FPV Racer) einen Abstand von mindestens 1,5 km zu Flugplätzen voraus. Allein diese gesetzlichen Vorgaben zeigen auf, welches Gefahrenpotenzial von Drohnenflügen ausgehen kann.

Geltungsbereich und Auswahlkriterien

Wenn du an internationalen FPV-Races im Ausland teilnehmen möchtest, gilt es, einen Blick auf den Geltungsbereich einer abzuschließenden Drohnen-Versicherung zu werfen. Es ist nicht nur relevant, ob du deine Drohne privat oder gewerblich betreibst (bei gewerblicher Nutzung ist die Privatnutzung in der Versicherung meist eingeschlossen), sondern auch, in welchem Land du dem FPV-Sport nachgehen möchtest. Hier bestehen u. a. Unterschiede in den Geltungsbereichen "Europa" und "Welt". USA und Kanada sind aufgrund der dort geltenden, z. T. extremen Schadenersatzurteile bei vielen Versicherern ausgeschlossen.

Weitere Auswahlkriterien sind, ob du nur einen Kopter versichern möchtest oder ob du vorhast, in absehbarer Zeit weitere Drohnen anzuschaffen. In diesem Fall ist zu klären, ob nur jeweils ein Flieger in der Luft ist - in diesem Fall spricht man von einer "unechten Mehrgerätedeckung". Willst du jedoch mehrere Drohnen gleichzeitig starten, solltest du auf eine "echte Mehrgerätedeckung" achten. Eine "offene Führerklausel" ermöglicht es, dass auch deine Hobbyfreunde deine Kopter starten dürfen, wenn du es ihnen ausdrücklich erlaubst.

Weitere Spezialbedingungen und Deckungsfälle sind die Teilnahme an Wettbewerben (FPV-Racer, Drohnen-Rennen) sowie Indoor-Flüge (z. B. FPV-Races in Messehallen). Gegebenenfalls muss überprüft werden, ob durch die Drohnen-Versicherung auch autonomer Flugbetrieb (sog. Follow-Me- oder Coming-Home-Betrieb) abgesichert ist.

Deckungssummen und Tipps für die Auswahl einer Drohnen-Versicherung

Wir empfehlen dir, einen passenden Schutz über einen Verband zu kaufen. Das ist meist günstiger, als wenn du direkt bei einem Versicherer eine Drohnen-Versicherung abschließt, weil die Verbände durch Gruppenverträge günstigere Konditionen aushandeln können. So bietet beispielsweise der Deutsche Modellfliegerverband (DMV) einen Basishaftpflichtschutz an, der im jährlichen Mitgliedsbeitrag bereits enthalten ist. Die Versicherungssumme beträgt hier drei Millionen Euro. Drohnen bis 25 Kilogramm sind dadurch auf zugelassenen Modellfluggeländen versichert. Außerhalb dieser Flugareale gilt der Schutz für Modelle bis ein Kilogramm was für PFV Racer ausreicht. Für gewichtigere Fluggeräte können DMV-Mitglieder gegen Aufpreis einen erweiterten Versicherungsschutz abschließen.

Der Gesetzgeber hat bei Drohnen-Versicherungen sehr genaue Vorstellungen bei der Deckungssumme. Wir schließen uns den Empfehlungen der Versicherer an, die besagen, dass die Deckungssumme mindestens drei Millionen Euro betragen sollte. Auf Anfrage erhöht beispielsweise die HDI-Versicherung die Deckungssumme sogar auf bis zu zehn Millionen Euro. Achte insbesondere beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Kopter darauf, dass du die Deckungssumme entsprechend erhöhen musst.